Ziemlich genau ein Jahr ist es her, als ich den letzten Bericht auf meine Website stellte, sportlich und von Vorträgen gab es seitdem nichts zu berichten und auch beruflich war ich wie viele andere eingeschränkt. Man war ja im März 2020 vielleicht noch guter Dinge, dass der Lockdown und die schwierige Zeit bald vorbei sind, dem war aber leider nicht so. Das Radsporttraining war ja immer möglich, meist zwar allein, aber die Zeit war damit sinnvoll genutzt, hätte ja sein können, dass es zumindest im Spätsommer noch eine Rennsaison gibt, aber es wurde alles abgesagt.

Noch dazu machte sich im Juli mein rechtes Hüftgelenk unangenehm bemerkbar, ohne große Ursache traten Schmerzen auf. Erst nicht groß beachtet, konnte ich immer problemlos radeln und die Trainingslehrgänge mit dem BVS in Livigno und mit der Nationalmannschaft in St.Moritz liefen recht rund, nur das Gehen mit der Mehrbelastung auf dem Hüftgelenk verursachte immer größere Probleme. Ab Anfang September wechselte ich dann das Betreuerteam, vom BVS-Kader und dem Nationalteam war ich dann von der Orthopädie Mühleninsel in Landshut und Dr. Macher umsorgt. Die Hüfte brauchte Pause und Ruhe, schwierig wenn man nur ein Bein hat. Medikamente und Spritzenkuren sind ja für einen kurzen Zeitraum akzeptabel und die Schmerzen waren dann auch auszuhalten, aber die Entzündung im Hüftgelenk wollte nicht weichen. Es fielen so Begriffe wie Gelenkspiegelung und TEP Hüftgelenk… da wurde ich dann bei einem Spezialisten im OZMO München, bei Dr. Johannes Schauwecker vorstellig. Die Entwicklung in der Hüfte, aber auch in der Coronakrise, ließen es nicht zu die Operation länger aufzuschieben und wenn sich der Gesundheitszustand nicht mehr selber regeln lässt, dann kann man nur froh sein, wenn man so fähige, kompetente und einfach die besten Ärzte um sich hat. Mir reicht ja das linke Bein nachzuziehen, ein Handicap an beiden Beinen, denke ich wär schon unangenehm😅.

Zum Start des zweiten Lockdowns hat auch meine Hüfte ihren Dienst versagt und Anfang Dezember hat mir Dr. Schauwecker das neue Hüftgelenk eingesetzt. Es sind seitdem 3 Monate vergangen, bis heute komplikationslos, nur die ersten zwei Tage nach der OP “erträgliche Schmerzen” und auch die ersten Schritte gleich nach der OP funktionierten recht gut. In der Reha am Starnberger See im Anschluss war das Programm sehr vielfältig und hat mir auch den gewünschten Schub und Besserung gebracht. Mein Rennrad und die Trainingsrolle hatte ich auch in der Reha dabei und das Zusatztraining, die Gewöhnung an die Position, der runde Tritt und die gesteigerte Zeit, wurden immer besser. Mittlerweile mach ich immer noch mein eigenes Rehaprogramm, es geht stetig besser und beim Radeln gehts weniger um die Leistung, als um die Zeit und die Kilometer langsam zu steigern. Es läuft gut und ich möchte mit Geduld wieder voll und ganz gesund werden und wenn es die Coronazeit erlaubt und da gehe ich fest davon aus, möchte ich auch bald wieder “schnell” radeln…

Ein schwieriges Jahr, aber ich bin zuversichtlich, dass die Zukunft wieder bessere Tage bringt, die Voraussetzungen sind gelegt. Nicht nur meinen Sponsoren darf ich danken, die zu mir halten und mich auch weiterhin unterstützen, auch vielen neuen helfenden Menschen danke ich sehr herzlich, dass sie in der letzten Zeit Ihr Bestes für mich gegeben haben. Das sind sicher meine behandelnden Ärzte, Dr.Macher und Dr.Schauwecker, die mir meine gewünschte Lebensqualität wieder geschenkt haben und ganz vorne einzuordnen sind, aber auch alle behandelnden Therapeuten, bei denen ich mich in besten Händen aufgehoben fühlte. Und natürlich nicht zu vergessen meine Familie und vor allem meine Frau Karin, die nicht nur in schwierigen Zeiten sondern immer für mich da ist.