Das Jahr 2018 war noch nicht zu Ende, da startete Anfang November die neue Radsaison. Weil mein Focus nicht nur auf den Straßenrennen, sondern ich auch die Bahnfahrerei recht schön finde, habe ich am Bahn-Eröffnungslehrgang teilgenommen und mich auch intensiv auf die DM in Frankfurt/Oder vorbereitet. Die Formkurve ist im Dezember sicher nicht am Höhepunkt, umso überraschter war ich, dass das Ergebnis in der 3000m Verfolgung besser denn je war. Mit persönlicher Bestzeit und deutschem Rekord von 4.00.54min gewann ich die Deutsche Meisterschaft vor Michael Teuber und Pierre Senska, die aber beide auch Top-Zeiten lieferten. Ein vorweihnachtliches Geschenk, dass ich mir selber bescherte, die Freude darüber war groß.

Und kaum ins neue Jahr gestartet, stand das Bahneuropacup Rennen in Manchester auf dem Programm, eher schlecht platziert nach den Weihnachtsfeiertagen und dem noch anhaltenden „Völlegefühl“. Ich hab ja trainiert und wollte auch die Leistung von Frankfurt wiederholen und warum sollte ich diese Leistung nicht nochmal abrufen? Ich startete in der Quali zur 3000m Verfolgung gegen Michael Teuber, gleich ein Prüfstein der Bestleistung fordert und die konnte ich liefern. Mit 4.00.42min. zog ich ins Finale ein, in dem ich aber dem Weltmeister Ricardo Ten Argiles unterlag. Der 2.Platz, die WM Quali, eine Top 1000m Zeit 1.22.36min. (für mich) und ein insgesamt erfolgreiches Wochenende mit persönlichem Betreuer Roland Bubba Parstorfer im Kreise der Nationalmannschaft, rundeten dieses tolle Europacup Rennen in England ab.

Nach diesen „hervorragenden“ Ergebnissen war natürlich der Ehrgeiz groß, beim Trainingslager auf Gran Canaria und beim Vorbereitungslehrgang in FFO auf der Bahn richtig Gas zu geben, um bei der Bahn-WM in Apeldoorn einen „rauszuhauen“. Wünsche gehen bei WM Rennen erfahrungsgemäß nicht in Erfüllung und so reichte es mit der top Zeit von 4.00.67min. nur zu Platz 8. Gut war für die Weltspitze nicht gut genug, da reichte es nur fürs Mittelfeld. Auch beim 1000m Zeitfahren war die Zeit bestens, zumindest „persönlich“, mit 1.21.82min. fuhr ich trotz einer nicht ganz idealen Fahrt meine persönliche Bestzeit und landete auf Platz 10. Eher ernüchternd, gute Form, top Leistung und dann in der Ergebnisliste gerade noch auf Seite 1. An diesem Wochenende war aber nicht nur das Ergebnis traurig, es gibt Umstände da relativiert sich auch die Wichtigkeit des Sports ins nichts, wenn ein geliebter Mensch gehen muss.