Das Prozedere zum Saisonbeginn läuft ja jedes Jahr gleich ab, Trainingsstart mit regelmäßigen Einheiten ab Anfang Dezember. Weil die Verletzung an meinem kleinen Finger aber erst richtig ausheilen musste ging es zwei Wochen später los, auch kein Beinbruch. Viel Fitness und Krafttraining, das eher ungeliebte aber wirkungsvolle Rollentraining und endlich wieder mal regelmäßiges Skilanglaufen um die Grundlagenausdauer aufzubauen. Die ersten „richtigen“ Straßenkilometer fuhr ich Anfang Februar im BVS Trainingslager auf Gran Canaria.

Die Mischung zwischen Grundlagentraining und Vorbereitung auf die Bahn WM ist in diesem Zeitraum etwas schwierig, aber auch in den letzten Jahren hat es gut funktioniert den Spagat zwischen Bahn WM im März und Straßensaison bis September ausgeglichen zu schaffen. Und, bei der Bahn WM in Rio war die Leistung sehr gut und das Ergebnis hat „leider“ nicht besser sein können. Bei der 3000m Verfolgung fuhr ich mit 4,03,08min. nur um 4 Zehntel langsamer als vor zwei Jahren bei den Paralympics und die persönliche Bestzeit von Rio 2016 hat immer noch bestand. Mit dem 5.Platz verfehlte ich knapp das Finale, hätte aber gegen diese vermeintlichen Gegner auch wenig Chancen auf eine Medaille gehabt und wäre von den „Zweibeinern“ sicher wieder nach 3-4 Runden eingeholt worden. Beim 1000m Zeitfahren fuhr ich mit 1,22,57min. eine Top-Zeit, mehr als Platz 7 war aber damit nicht möglich. Vor mir hatten sich nur Sportler mit zwei Armen und Beinen eingereiht, da ist`s halt schwierig und für mich zählt dann die persönliche Leistung.

Nach der Rückkehr aus Rio war eine kurze Regenerationswoche auf dem Plan und dann das 14-tägige Trainingslager mit den BVS-Bayern Kadersportlern und mit den Radsportlern vom RC Vilsbiburg in Mallorca. Tolle Bedingungen und sonniges Wetter waren Voraussetzung für viele Trainingsstunden, Höhenmeter und knapp 1600km. Lange Zeit um in Form zu kommen bleibt nicht, denn die Straßensaison verlangt schon Anfang Mai sehr gute Ergebnisse, bei der BM Zeitfahren, dem Weltcup in Ostende/Belgien und der Deutschen Meisterschaft in Köln um die Quali. für die Straßen WM Anfang August in Manjago/Italien zu schaffen. Ich gehe mal entspannt an die Aufgaben ran, denn die Rennen werden „angespannt“ genug ablaufen um auf gute Platzierungen zu kommen.