Die Straßenweltmeisterschaft 2017 wurde an einen, für Straßenradsportler eher außergewöhnlichen Ort vergeben, nach Pietermaritzburg in Südafrika. Schon ein besonderes Platzerl in meinem Rennkalender und da lies sich auch mein Fanclub nicht „lumpen“ und begleitete mich wie schon nach Rio zu den Rennen. Obwohl die Quali., wohin es auch immer geht, für mich gleich wichtig und wertvoll ist, Südafrika, ein Fleckerl, das aber auch eine Reise wert ist. Der Plan für die Vorbereitung war ähnlich wie im letzten Jahr und das Höhentrainingslager in St. Moritz sollte den letzten Schliff verleihen. Die Transalp und das Europacup Rennen in Elzach waren eher Trainings- und Testrennen, aber die Leistungen und Ergebnisse waren recht ordentlich.

In Pietermaritzburg, Anfang September ist`s da eigentlich noch Winter, die Temperaturen entsprechen da aber mit gut 20´Grad eher unserem Frühsommer. Immer mit dem Ziel, Medaille, bin ich zuversichtlich angereist. Das Streckenprofil im Zeitfahren war für die 23km lange Strecke, mit über 300Hm sehr anspruchsvoll und ich hatte das Gefühl, da könnte was gehen. Die Leistung im Rennen war aber nicht ausreichend, um in den Medaillenkampf einzugreifen, ich fuhr auf Platz 4, mit Abstand auf Platz 3, den der Ami William Lister erreichte. Michael Teuber gewann vor Ross Wilson (Kanada) und die waren an diesem Tag auch die Besten.

Zum Straßenrennen wurden die Karten neu gemischt, ich erinnerte mich an die Rennen der laufenden Saison, lange Distanzen ließen das Feld der Klassen C1-3 immer auseinanderfallen und ich wollte zumindest immer in der Spitze der C1 Klasse dabei sein. Bis zum Massensturz in der vierten von zehn Runden war ich´s auch, da wurde ich leider im Getümmel vom Rad geschubst und bis ich wieder auf mein Radl kam, waren die Kollegen quasi über alle Berge. Ich fuhr das Rennen im Alleingang zu Ende und kam noch auf Platz 8. Das Gute, ich habe den Sturz unverletzt überstanden, dieses Glück hatten nicht alle Beteiligten und bis auf das Ergebnis war es eine tolle WM mit einem bestens aufgestellten Gastgeber.

Die WM war aber nach den Rennen noch nicht zu Ende. Am letzten Abend erwartete die Mannschaft noch ein ganz besonderer Abschluss bei SANO/Südafrika. Richard und Dagmar Waldinger, die mit meinem Fanclub bei den Rennen vor Ort waren, organisierten mit Ihrem Team einen wundervolles Fest und luden zum Braai, eine besondere Variante des Grillen ein und das war auch mit dem abschneiden des Teams die Krönung.