Ganz schön lang hat die Radlsaison gedauert! Aber wenn´s läuft darfs auch mal etwas länger dauern. Für Mitte November war das European Masters Bahnrennen C1 in Manchester angesetzt und darum hab ich quasi durchtrainiert. Die einen starteten mit dem Bahnwettbewerb in die neue Saison und ich beendete das Radljahr in Manchester. Weil es da auch nochmal Punkte für die Weltrangliste und somit Startplätze für Rio 2016 generiert werden können, wollte ich auch eine gute Leistung abliefern. Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb in Manchester organisierte der BVS Mitte Oktober einen zweitägigen Lehrgang auf der Bahn in Augsburg und zum Training fuhr ich auch selber nochmal nach Augsburg. Mit dem Nationalteam fand der Saisonstart auf der Bahn in Frankfurt/Oder statt, als Sichtung für Nachwuchssportler und zur Vorbereitung für das European Masters waren wir dort drei Tage zum Training und da hatte ich schon das Gefühl, dass es „gut“ werden könnte.
Nach Manchester reiste ich mit zwei Freunden als Betreuer und Mechaniker, Jürgen Schluder und Roland „Bubba“ Parstorfer begleiteten mich, weil das Equipment, mit zwei Rädern, Prothesen und Gepäck, für mich unmöglich zu schleppen gewesen wären und so konnte ich die Konzentration voll auf die Rennen richten. Der Anreisetag zog sich durch den Flugstreick etwas in die länge und so war des Teamsprintrennen mit Yvonne Marzinke und Denise Schindler zum Aufwärmen gerade recht. Unsere Möglichkeiten vorne mitzufahren waren eigentlich aussichtslos, aber wir waren im Team ausgeglichen unterwegs und die Zeit mit 1.04.64min. war in Ordnung. Mehr als der siebte und letzte Platz sprang aber nicht heraus.

Wichtiger und erfolgsversprechender war die 3000m Verfolgung, da hatte ich das Finale um Platz eins im Visier. In der Quali fuhr ich gegen den Holländer Arnoud Njihuis und gewann den Lauf mit 4.08.31min. Bestzeit in der C1 Klasse. Zum Finale  trat ich wiederum gegen den Holländer an, aber der 1000m Spezialist änderte seine Taktik und versuchte mich mit seinem Startvorteil einzuholen und das gelang ihm nach gut drei Runden. Eigentlich schade, ich hätte das Rennen gerne auf die Distanz ausgefahren, weil ich mich auf die 3000m am Ende stärker eingeschätzt hätte. Der zweite Platz und die Topzeit gaben aber genug Grund zur Freude.

Der 1000m Sprint zum Abschluss am Sonntag wurde in der Faktorwertung der Klassen C1-C3 ausgetragen. In meiner C1 Klasse sollte ein Platz auf dem Podest möglich sein, in der Faktorwertung war zwar die Leistung mit 1.23.84min. recht gut, aber international starte ich im Vergleich einfach zu langsam und kam auf Platz 7. Es war aber ein schöner und erfolgreicher Abschluss der Saison, bei dem es Wert war mit Jürgen und Bubba auf ein Guiness anzustoßen.