Die Saison 2013 hätte ja eigentlich schon im November letzten Jahres beginnen sollen, wegen etwaiger Motivationsprobleme, wohl auch weil auf ein Paralympisches Jahr keine Steigerung folgen kann, verschob ich den Trainingsstart auf den Januar. Nach dem Weihnachtsurlaub, mit viel Skilanglauf und mal weniger Radsport kam auch die Lust zum Training wieder zurück. Außer den vier Trainingslagern in Mallorca mit dem Nationalteam, dem Bayernkader zweimal und mit den Vereinskollegen des RC Vilsbiburg, machte ich im Frühjahr auch einige Motivationsvorträge für Firmen und Schulen. Am interessantesten, auch für mich, war sicher die Veranstaltung auf der Grünen Woche in Berlin, wo ich für den BDM (Bund Deutscher Milchviehhalter) vor 1600 Gästen sprechen durfte und sogar stehenden Applaus bekam.
Ende April, beim ersten Saisonrennen, der Bayrischen Meisterschaft im Einzelzeitfahren konnte ich mit dem 2.Platz gleich gut starten und weitere gute Ergebnisse bei „Trainingsrennen“ erzielen. Vor allem der Sieg beim Zeitfahren der Bayernrundfahrt stärkte das Gefühl, auch bei den anstehenden Europacup- und Weltcuprennen vorne mit dabei sein zu können. Beim Europacuprennen in Oensingen/Schweiz gewann ich das Zeitfahren und nach dem 4.Platz im Straßenrennen wurde ich Gesamt zweiter. Das Weltcuprennen in Segovia/Spanien hätte ich natürlich auch gerne auf dem Podest abgeschlossen, wurde aber „nur“ zweimal Vierter und Vierter werden kann ich gut. Beim EC und der DM in Elzach lief es, (auch streckenbedingt) nicht ganz so gut, ich wurde beim Zeitfahren fünfter und im Straßenrennen zehnter. Dafür konnte ich bei meinem Heimrennen, der Bayrischen im Bergsprint in Aham mit dem zweiten Platz nochmal aufs Podest fahren. Ab Mitte Juli ging die Vorbereitung recht spezifisch für die WM in Kanada los, vor allem fürs Zeitfahren mit viel Mototraining wendete ich die meiste Zeit auf. Als Vorbereitungsrennen fuhr ich drei Etappen beim Giro del Dolomiti und war anschließend mit dem Nationalteam eine Woche bei einem Lehrgang in Freiburg. Die Form für das Weltcupfinale und die Weltmeisterschaft in Kanada schien gut zu werden. Nach 30 Stunden Anreise und nur zwei Tagen Aklimatisierung ging es beim Weltcupfinale in Matane trotz aller Widrigkeiten recht gut. Ich wurde beim Einzelzeitfahren wie auch beim Straßenrennen dritter und die Form war bestens. Auch bei der WM in Baie Comeau war mein Ziel ein Medaillenplatz und beim Zeitfahren war die Leistung auch wieder recht gut, leider wurde es „nur“ der vierte Platz und der Abstand zum Drittplatzierten war mit 4 Sek. auch ärgerlicherweise recht wenig. Die Rennsaison war nach der WM abgeschlossen und die Abschlussfahrten mit dem RC Vilsbiburg in´s Tessin und mit den Bergbrutalos nach Mallorca ließen die doch erfolgreiche Saison schön ausklingen. Weil die Leistungen übers Jahr gesehen sehr gleichmäßig und gut waren und auch das Training meist Spaß machte werde ich auch nächstes Jahr wieder versuchen in der Weltspitze der Behindertenradsportler mit zu mischen.