Die letzten Tage waren noch ganz schoen anstrengend. Wir kamen nach den Rennen immer recht spaet von der Strecke zurueck und mussten uns dann fuers naechste Rennen vorbereiten.
Darum die Ergebnisse erst heute. Beim Zeitfahren am Freitag hatte es knapp 40 Grad, da war ein heisses und bei 25 km auf dem schweren Kurs, hartes Rennen zu erwarten. Ich war vor dem Rennen nicht ganz so optimistisch als vor den Bahnrennen versuchte aber natuerlich trotz der schwierigen Bedingungen um eine Medaille zu kaempfen. Schon nach 4 km ueberholte ich den vor mir gestarteten Oesterreicher und dachte dann, dass ich gut unterwegs bin, obwohl ich bis ueber den ersten steilen Anstieg noch in kontrolliertem Tempo gefahren bin. Nach 8 km ueberholte mich dann der hinter mir gestartete Spanier, mit dem ich eigentlich da noch nicht gerechnet habe. Wir fuhren zwar dann das gleiche Tempo, aber als ich zum zweiten mal oben am steilen Anstieg ankam war er nicht mehr zu sehen. Als ich ins Ziel kam, war ich zwar noch auf Platz 3 doch M. Teuber und A. Hohlrieder waren dann noch schneller und ich wurde fuenfter.
Am Samstag beim Strassenrennen waren die Temperaturen wieder ertraeglicher. Ich hatte vor dem Rennen schon bedenken, ob ich mit dem Feld ueber den ersten Berg komme. Das schaffte ich zwar noch, aber bei einer Attake an einer laengeren Steigung nach 8 km, war das Rennen fuer mich gelaufen. Der Rest war dann 52 km Einzelzeitfahren! Da wir ja bei Olympia sind wollte ich mein Tempo deswegen auch voll weiter fahren und gab mein bestes. Am Ende der letzten Runde etwa 5 km vor dem Ziel merkte ich dass mein Kraefte ziemlich schwanden. Als ich dann ca 700 m vor dem Ziel auf den blauen Belag einbog, verkrampfte dann mein ganzer Koerper und ich konnte kaum noch Atmen. Ich wollte natuerlich ins Ziel kommen und musste die letzten 400 m mit ca. 15 km/h fertig fahren, da ich im wahrsten Sinne aus dem letzten Loch pfiff. Als 25er kam ich in die Wertung. Ich konnte auch selber nicht mehr vom Rad steigen, und musste Aerztlich behandelt werden. Nach gut einer halben Stunde regulierte sich die Athmung wieder und das verkrampfen wurde besser. Es war scheinbar so eine Art Astmaanfall. Hatte ich vorher auch noch nie! Vielleicht lags auch ein bischen an der nicht ganz so guten Luft in Peking. Das Problem hatten auch noch ein paar andere Sportler.
Am Abend gings aber dann trotzdem zum Feiern. Auch wenns fuer mich keine Medaille gab, konnte ich vor allem mit den super Zeiten auf der Bahn zufrieden sein. Wir (Wolfgang Sacher, Tobias Graf, Pierre Senska und ich) wurden mit unseren Fans der Penzberger Reisegruppe von Wolfgangs Sponsor (Herrn von Drachenfels) in ein Bayrisches Lokal eingeladen, in dem es natuerlich auch Bayrische Kost und Erdinger Weissbier gab. Auch die Chinesischen Gaeste fanden unsere Feier recht amuesant und tranken, sangen und tanzten mit. Da das Lokal um 2.30 Uhr Sperrstunde hatte mussten wir dann schon nach Hause fahren. An die Taxifahrt kann ich mich nicht mehr so recht erinnern, aber als wir am Olympischen Dorf ankamen hatte scheinbar auch Wolfgang ewas viel schlechte Luft eingeathmet und lag sich am Eingang Sued zum schlafen auf die Strasse. Da er nicht mehr zu wecken war musste ihn der Sanka abholen und brachte ihn zur Klinik und Intensivstation im Olympischen Dorf. Nachdem er sich ausgekotzt hatte sagten ihm die Aerzte, dass sein schlechter Zustand wohl an der Alkoholvergiftung lag und nicht an der schlechten Luft. Am Vormittag kam er dann schon wieder ins Zimmer zurueck.
Immerhin war Wolfgang Sacher der Erfolgreichste Radsportler mit dem gesamten Medaillensatz. Gold im Einzelzeitfahren, Silber in der 4000m Verfolgung und Bronze im 1000m Sprint. Da hat er sich die Fete wahrlich verdient.
Die Rennen sind ja jetzt abgeschlossen und wir koennen die naechste 4 Tage noch ein bischen Kultur mitnehmen. Da diese Paralympics wieder ein einmaliges Erlebnis waren, kanns gut sein, dass ich die Spiele in London nochmal ins Vissier nehme.
Bei meinem letzten Bericht ist mir im nachhinein aufgefallen, dass sich einige Rechtschreibfehler eingeschlichen hatten, weil ich mir nicht mehr die Zeit nahm, den Bericht vor dem Senden durchzulesen. Ich denke das liegt aber weniger an meiner Dummheit, als an der Fingerfertigkeit meiner linken Hand und meinem Talent am PC.
Falls es die naechsten Tage nochmal wichtiges zu berichten gibt, werdet ihr es erfahren. Ansonste Freue ich mich wieder auf die Ankunft am Freitag in Muenchen.
Beste Grüße vom Olympischen Traumland,
Erich