Das 3000m Rennen ist zwar vorbei, wird mir aber lange in Erinnerung bleiben.

Es war ein Renntag wie aus dem Bilderbuch. Um 6.00 Uhr aufstehen, ein kleines Fruehstueck und um 7.20 Uhr ging der Bus zum Laoshan Radstadion.
Im Bus hoerte ich Musik und meine Gedanken drehten sich natuerlich nur  ums Rennen. Ich war schon ein bischen angespannt und konnte meine Verfassung noch nicht so recht einschätzen. Wir waren dann um 8.00 Uhr am Stadion.

Der Start war auf 10.10 Uhr LC4 angesetzt, ich war in der vierten Paarung mit Michael Teuber auf dem Plan. Ab 8.35 Uhr fing ich auf der Rolle an mich warmzufahren. Auf der Bahn konnte ich ab 9.00 Uhr noch 15min. ein paar Runden drehen. Das Gefühl in den Beinen war nach wie vor gut.
Dann ging ich wieder auf die Rolle, da fuhr ich zwei kurze EBs. Ich war wie schon bei den 1000m recht konzentriert. Beim Start unserer Klasse machte ich mich dann Rennfertig, andere Armverlaengerung, Beinprothese, Rueckennummer und Helm. Dann ging ich mit Klaus unserem Betreuer zum Startbereich.

Die Zeit des viertplatzierten Fahrers lag bei 4.25.20 min.

Das musste ich unterbieten um zumindest ins kleine Finale zu kommen. Der Start war sehr gut (habe immer respekt aus der Maschine zu starten) kam gut in den Rhytmus. In der 5 Runde machte sich das Laktat in den Beinen bemerkbar, aber es ging fluessig weiter. In der 8 Runde ueber holte mich Teuber, das haette ich eigentlich frueher erwartet. Bis zum Ziel vergroesserte sich sein Abstand nur minimal, also sollte ich gut unterwegs sein.

Bei 4.17.757 fuhr ich durchs Ziel. Meine absolute Bestzeit!!! Das kleine Finale war geschafft.

Da konnte ich gegen den Spanier Juan Mendez antreten. Er hat die gleiche Behinderung wie ich, also ein richtiges Duell. Der Start der Finals war am Nachmittag um 16.30 Uhr. Die Vorbereitung war eigentlich nur Erholung und Massage. Ich fuhr mich genau so warm wie in der Quali und die Beine waren wieder gut. Im Rennen war der Spanier etwas besser. Er konnte seine Zeit aus der Quali noch verbessern, ich fuhr leider etwas langsamer. Am Ende wars der vierte Platz mit dem ich nach den guten Zeiten zufrieden sein muss. Leider gabs kein Happy End, obwohl die Medaille wirklich nahe war. Der Spanier hats verdient.

Mal sehen wies ab Freitag bei den Strassenrennen läuft. Ich werds berichten. Ganz so gut schätze ich die Chancen auf Edelmetall nicht ein.

Schöne Grüße
Erich